Intensive Lichtstimmungen am Morgen oder Abend kommen nicht alle Tage. Wer sie fotografieren möchte, sollte gut vorbereitet und informiert sein.
Für die Farbe im Himmel zum Sonnenauf- / untergang und besonders für die Zeit der Dämmerung sind Wolken und die Luftfeuchtigkeit verantwortlich. Das Licht reflektiert bzw. bricht sich im Dunst am Horizont und beschert uns so Farbfeuerwerke, die man vielleicht öfters sieht, für die man aber vielleicht nicht immer eine Kamera zur Hand hat.
Wer Lichtstimmungen festhalten möchte, sollte den Tag über den Himmel beobachten und den Wetterbericht („Nebelbildung möglich“) verfolgen. Besonderes Augenmerk gilt dabei Kondensstreifen und Wolken, Windgeschwindigkeit und Luftfeuchtigkeit. Mit ihrer Hilfe kann man versuchen abzuschätzen, worauf das Sonnenlicht am Horizont am Ende des Tages treffen wird. Die Prognose für den Morgen ist schwieriger. Da hilft nur frühes Aufstehen und „Trial-and-Error“.
Lange und beständige Kondensstreifen können für intensive Sonnenuntergänge sorgen. Entscheidend ist, ob sie sich auch noch eine Stunde vor Sonnenuntergang nur langsam auflösen. Hierbei sind nämlich häufig Veränderungen im Laufe des Tages zu beobachten. Ideal ist, wenn sie sich flächig ausbreiten und einen großen Schleier bilden, der lange Bestand hat. Oft sind sie dann als Kondensstreifen nicht mehr zu erkennen und gehen in eine dünne Schleierbewölkung über. Sie sind lichtdurchlässiger als die meisten Wolken und somit manchmal eine Hilfe – wenngleich sie sonst bei Naturfotografen unbeliebt sind.
Wolken können ähnlich von Vorteil sein. Allerdings spielt ihre Höhe, Lichtdurchlässigkeit und Größe eine entscheidende Rolle, denn sie müssen genügend Zwischenräume für das Sonnenlicht bieten. Ist dies nicht gegeben, so sorgt ihre Staffelung eventuell dafür, dass der Horizont in der Ferne komplett Wolken verhangen ist und dem Restlicht keine Chance lässt sich zu entfalten. Hier lohnt es auch, sich mit verschiedenen Wolkentypen zu befassen, die Hinweise auf mögliche Wetterumschwünge geben. Genau diese Wetterveränderungen sorgen u.a. dafür, dass Bedingungen, die am Nachmittag günstig erscheinen, sich am Abend im Nichts aufgelöst haben. Hier spielt auch die Windgeschwindigkeit eine Rolle.
Manchmal gibt es aber auch eindeutige Vorzeichen: Wenn sich zum Beispiel am Nachmittag eine dichte Bewölkung auflöst und die Sonne zum Vorschein kommt, dann sollte die Fototasche gepackt und ein konkretes Ziel vor Augen sein. Dann wird sich auch die Stunde vor Sonnenuntergang schon als Farbenspiel zeigen.
Aber auch nach Sonnenuntergang sollte man das Wettergeschehen im Auge behalten, sofern man z.B. nicht pünktlich am Motivort war. Einige Lichtphänomene halten oder entfalten sich z.B. bei entsprechender Wolkenhöhe auch bis zu 45 Minuten nach Sonnenuntergang. Wer hier nicht gewartet hat, wird sich wohl möglich ärgern.
Um kurz nach Sonnenuntergang den richtigen Zeitpunkt für Fotos zu finden braucht es Erfahrung oder Hilfsmittel. Da sich der Zeitpunkt und die Dauer des intensiv blauen Himmels im Laufe des Jahres ändert, empfehle ich diesen Rechner von Detlef Winkelewski aus Berlin: